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Naturschutzgebiet Fliegerberg

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Das Naturschutzgebiet Fliegerberg

Direkt an Borken grenzt das Naturschutzgebiet Fliegerberg an. Die Fläche gehört der Naturerbe GmbH, die das Gebiet weiter entwickeln wollen. Dies wurde in einer Infoveranstaltung vorgestellt. Wir haben einige Infos für euch zusammengestellt. 
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Die Eigentümerin der Fläche Fliegerberg möchte die Belange des Naturschutzes und die Interessen der Borkener zusammenführen. Bei einer Infoveranstaltung wurden erste Ideen vorgestellt. 

Dazu zählt, dass ein Bereich eingezäunt werden soll. Hier sollen künftig Tiere weiden, damit bedrohte Tiere und Pflanzen nicht mehr von Spaziergängern bedroht werden. 

Zudem ist eine Freilauffläche für Hunde im Gespräch. Diese wird aktuell kritisch gesehen, da dort Reptilien gesichtet wurden. 
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Die DBU Naturerbe GmbH ist eine Tochtergesellschaft der „Deutschen Bundesstiftung Umwelt" und ist im Besitz einer Fläche von 204 Hektar am Fliegerberg/Lünsberg.

Insgesamt verwaltet die GmbH 70 Areale mit einer Gesamtfläche von rund 69.000 Hektar in zehn Bundesländern. Für den Schutz und die Entwicklung der Fläche zwischen Ramsdorf, Forellenhof und Kaserne verfolgt die Naturerbe GmbH folgende Ziele: 
> Erhalt und Optimierung der Magerrasen und der offenen Binnendüne;
> Erhalt und Optimierung eines lichten Gebüsch- und Baumbestandes aus Kiefern und heimischen Laubbaumarten als halboffener Übergangsbereich vom Wald zum Offenland;
> Erhalt und Optimierung des Grünlands durch extensive Bewirtschaftung; Natürliche Entwicklung heimischer Laubgehölze; Umbau strukturarmer Nadelholzbestände in naturnahe und strukturreiche Laubmischwälder; Eine Beweidung mit großen Weidetieren ist geplant;
> Es soll ein Hundeauslauf-Areal entstehen. Über Standort und Größe ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Wo genau ist noch nicht entschieden.
> Auch sind weitere Sperrungen für den Autoverkehr vorgesehen. Laut Naturerbe GmbH soll der Entwicklungsplan bis Anfang nächsten Jahres fertiggestellt sein.
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Geschichte und Eigentümer

Fliegerberg – unter diesem Namen ist die sandige Anhöhe östlich der Landwehr allgemein bekannt in Borken. Die Bezeichnung deutet auf die frühere Nutzung für die Segelfliegerei hin, die vor knapp 100 Jahren ihren Anfang nahm. 1926 wurde der Luftsportverein Borken gegründet.

Die ersten, nur ein paar Dutzend Meter weiten Flüge starteten tatsächlich von der Kuppe aus. Später wurde die langgestreckteFläche vor dem Fliegerberg für Starts und Landungen genutzt.


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Wo genau die Baracke stand, ist uns nicht bekannt. Bis 1972 war der Luftsportverein am Fliegerberg aktiv. Das neue Bild ist auf der Anhöhe bei der Kiefer entstanden. 
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Unter den Klängen der Nationalhymne wurde am 30. März 2007 die Fahne eingeholt.
Unter den Klängen der Nationalhymne wurde am 30. März 2007 die Fahne eingeholt.
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1957 bezog die Bundeswehr die neu errichtete Kaserne direkt neben der Piste der Segelflieger. Zunächst konnten die zivilen Luftsportler das Gelände weiter nutzen.

„Uns hatte man sogar die alte Baracke der Bauleitung überlassen“, erinnerte sich ein Luftsport-Veteran.  Mit den Soldaten nebenan sei der Kontakt stets freundschaftlich gewesen. Wenn mal nach dem Start eines Segelfliegers der kleine Fallschirm der Seilwinde auf dem Bund-Gelände gelandet sei, habe man die – an der Wache vorbei – ohne großes Trara wiederholen können. 1972 allerdings mussten die Luftsportler auf Geheiß der Wehrbereichsverwaltung den „Abflug“ machen.

Die Luftsportler starten nun seit 1975 von ihrem neuen Flugplatz in Hoxfeld. Am 30. März 2007 wurde der letzte Appell in der Hendrik-de-Wynen-Kaserne abgehalten. Seitdem ist auch diese am Fliegerberg Geschichte. 

Am 30. März 2007 blickte Oberstleutnant Markus Stocks in seiner Ansprache auf die fast 50-jährige Präsenz zurück. Die Borkener Kaserne sei 1956/57 die erste Neugebaute nach dem Krieg gewesen. Zunächst von Fernmelde-Einheiten belegt, hielt in den 70er Jahren die Flugabwehr Einzug. Die Bundeswehr in Borken habe Wehrhaftigkeit bewiesen und der Bevölkerung ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Seit den 90er Jahren seien insgesamt 300 hier stationierte Soldaten im Auslandseinsatz gewesen: von Somalia über Afghanistan bis zum Kosovo, letzteres zwei Mal in Kompaniestärke.

Wehmut kam damals auf, als aus den Lautsprechern „Nehmt Abschied Brüder ungewiss“ erklang. Zahlreiche Borkener nahmen an dem letzten öffentlichen Appell teil und machten Erinnerungsfotos. 


Unter den Klängen der Nationalhymne wurde am 30. März 2007 die Fahne eingeholt.
Unter den Klängen der Nationalhymne wurde am 30. März 2007 die Fahne eingeholt.
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Am 1. Oktober 2007 war die Übernahme des Gebiets durch die Naturerbe GmbH beschlossene Sache. Als erstes sichtbares Zeichen wurde damals eine der Erklärtafeln am Eingang zum Gelände aufgestellt.

Schon damals wurde mitgeteilt, dass für die Besucher ein Leitfaden erstellt werden sollte. Zudem gab es auch bereits die Diskussion um eine Freilauffläche für Hunde. Exakt die Stelle, die heute wieder im Gespräch ist, wurde bereits 2007 angesprochen.

In einem Leserbrief in der BZ erklärte im Jahr 2016 ein früherer Luftsportler die massiven menschlichen Eingriffe in das Gelände vor und nach dem Kasernenbau.

So sei beim Bau der Kaserne ein Großteil des Fliegerberges abgetragen worden, auch sei sehr viel Erdaushub auf die frühere Flugpiste aufgebracht worden. Heute, mehr als 50 Jahre später, ist über diese Eingriffe längst Gras gewachsen.

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Flora und Fauna

Die jahrelange Abgeschiedenheit des Geländes hat bedrohten Pflanzen einen ruhigen Ort zum Wachsen gegeben. Besonders heraus sticht dabei die Platterbsen-Wicke (lat. Vicia lathyroides). Diese Pflanze ist in Deutschland stark gefährdet. Aktuell sieht man sie blühen. 

Weitere gefährdete Pflanzen sind: 
>  Hunds-Veilchen (Viola canina)
> Gewöhnliche Ackerröte (Sherardia arvensis)
> Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
> Sand-Vergissmeinnicht (Myosotis stricta)
> Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
> Englischer Ginster (Genista anglica)
> Sand-Segge (Carex arenaria)
> Frühe Haferschmiele (Aira praecox)
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Nutzung

Das Gelände rund um den Fliegerberg ist bei Fußgängern sehr beliebt. Es bietet auf der langgezogenen Freifläche viele Möglichkeiten, um spazieren zugehen oder sogar richtig zu wandern. Die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten haben zudem ebenfalls ihren Reiz. 
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Die hügelige Landschaft und die sandigen Böden sind bei vielen Mountainbikern beliebt. 

Aktuell dürfen die Radfahrer durch das Gelände fahren. Daran soll sich auch nichts ändern. 

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Dank der Bodenbeschaffenheit ist das Gelände auch ein Paradies für Reiter. 

Sie dürfen auf den ausgewiesenen Wegen bereits das Gelände nutzen. 

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Hundehalter können das Gelände nutzen, die Tiere müssen aber überall und ausnahmslos angeleint bleiben.

Eine Freifläche soll zu einer Hundewiese werden. Dort hätten Hundebesitzer die Chance, ihre Vierbeiner laufen zu lassen. Da dort seltene Tiere entdeckt wurden, könnte der Plan platzen. Ein Gutachten soll nun klären, ob die Reptilien geschützt werden müssen.

Es wäre für eine DBU-Fläche das erste Mal, dass so eine Freilauffläche geschaffen würde. Sie wäre 2,5 Hektar groß und würde mit natürlichen Hindernissen begrenzt, heißt es in der Präsentation der DBU. 

An dieser Stelle würden dann vermutlich einige Bäume gefällt und die Grünfläche müsste regelmäßig gepflegt werden. 
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