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Jüdische Friedhöfe im Kreis Borken

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Jüdische Friedhöfe

Die Pogromnacht jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden jüdische Bürger brutal überfallen, ihre Wohnungen verwüstet und die Synagogen zerstört und oftmals in Brand gesetzt. Anlässlich dieses traurigen Jubiläums gedenken wir der jüdischen Opfer. In Gesprächen mit Zeitzeugen blicken wir zurück und haben die verbliebenen jüdischen Friedhöfe in der Gegend besucht. Zudem erinnern zahlreiche Veranstaltungen an die Gewalt gegen Juden.
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Zeitzeugen berichten

Die Nacht, in der Synagogen brannten und prügelnde Mobs umherzogen – sie war nicht auf Essen, Köln, Frankfurt und Berlin beschränkt. Auch im Münsterland wurden Synagogen in Brand gesteckt, es wurden Männer, Frauen und Kinder willkürlich verhaftet, ihr Eigentum wurde zerstört, und man hat sie vor einer grölenden Meute zutiefst gedemütigt.
„Die Saat geht auf“, soll der Gemener Oskar Löwenstein gesagt haben, nachdem er von SA-Männern mit Steinen beworfen und am Kopf verletzt worden war. Dies war noch vor dem 9. November 1938. Wenig später musste der Leiter der jüdischen Gemeinde in Gemen erleben, wie „seine“ Synagoge in Brand gesteckt wurde.
In Borken, Gemen und Weseke sind Menschen in dieser Nacht von braunen Horden überfallen worden. Wie Zeitzeugen in dem Buch „Die jüdischen Gemeinden in Borken und Gemen“ berichten, handelte es sich bei den SA-Schlägern zwar wohl vornehmlich um auswärtige Einheiten, die extra hergefahren wurden, um den Juden „eine Lektion zu erteilen“, wie es hieß. Es war aber keinesfalls nur ein anonymer Mob, der hier wütete.
„Nazi-Truppen sind in das Haus eingedrungen, in dem wir wohnten“, erinnert sich Karl-Richard Jonas in dem Buch, das der Arbeitskreis Jüdische Geschichte gemeinsam mit der Stadt Borken herausgegeben hat. „Unter diesen Schlägern habe ich nur wenige Borkener erkannt. Aber unten auf der Straße standen einige, die mir – ich war damals zehn Jahre alt – zuriefen: ,Du dreckiges Judenschwein, wir werden mit dir auch noch abrechnen!‘ Die Leute, die da mit dem Finger auf mich zeigten, das waren Borkener. Die müssen mit ihrem Gott ausmachen, was sie sich damals an Schuld aufgeladen haben.“

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Winfried Pielow besuchte 1938 das Borkener Remigianum. Der spätere Hochschullehrer beschreibt in seinem Buch „Deutscher Schwindel“ seine eigenen Eindrücke auf dem Schulweg sowie eine denkwürdige Unterrichtsstunde vom Tag nach der Pogromnacht bei Lehrer Engelbert Niebecker, der seine tiefe Abneigung gegen das Nazi-Regime zu erkennen gab.„...feuchtkaltes Nebelwetter. Sehe schräg gegenüber vom Bahnhof drei, vier große Häuser. Diese Häuser aber anders über Nacht, mit schwarzen Fensterhöhlen, ja mit schwarzen Fensterhöhlen. Wo sind die Fensterscheiben? (...)Aus der Nähe sehen wir die Scherben: Möbel liegen herum, zerstörte Möbel und Bilder, Ölbilder, und Bücher, Bücher und Noten, Klaviernoten, Beethoven habe ich gelesen und Haydn und Schubert. Die Bilder, die Möbel, die Bücher und Noten angesengt, zum Teil halb verbrannt. Was soll das? Die Vorgärten zertrampelt. Nach und nach sieht man mehr: Hausrat liegt auch auf der Straße. Alles liegt durcheinander, halb verkohlt, schwelend, feucht. Es stinkt. Wir stehen dämlich herum. Einige stochern mit Stöcken im verkohlten Hausrat herum. Einer sagt wohl: Laß das, du Idiot.´ Andere grinsen. Es macht sich wohl eine allgemeine Verlegenheit bemerkbar. Irgendwie ist auf den Gesichtern so etwas wie ein dummes, stehengebliebenes Grinsen. Einer (...) lacht laut. Spuckt in Richtung auf ein schwarzes Fenster, aus dem übelriechender Qualm kommt. Und wirft ein kleines Stinkbömbchen in die schwarze Fensterhöhle. Man konnte die Dinger damals kaufen für vielleicht zehn Pfennig, fünf Stück im Glas, in Sägemehl gelegt. Aufplatzend verbreiteten die Dinger einen scharfen Schwelfedioxidgeruch. Es ist ein langaufgeschossener Kerl, der das Ding wirft.Die anderen schauen zu. Sagen aber nichts. Schauen nur zu. Dann ziehen wir weiter zur Schule. Lehrer sind merkwürdigerweise an diesem Tag nicht zu sehen. Keine Aufsicht auf dem Schulhof. Aber am Fahnenmast, und das sehe ich noch immer, der feuchte Lappen von Hakenkreuzfahne, schlapp runterhängend. Aber jetzt kann ich genauer sagen, was noch kommt: Die erste Stunde ist Chemie und Physik. Im Physikraum mit den gelben, ansteigenden Bankreihen. Der Doktor unterichtet uns. (...) Der Doktor trägt einen schwarzen Rock, den eines Geistlichen. An besonderen Tagen, zum Beispiel zur Abiturfeier, trägt er auf dem schwarzen Rock überdeutlich das Eiserne Kreuz erster Klasse noch aus dem ersten Weltkrieg. Das hört sich blöd genug an, wenn man das heute erzählt. Aber das hatte seinen Sinn damals, wenn es darum ging, ein offenes Wort u sagen.Der Doktor ist groß, geht sehr gerade, trägt den Kopf hoch, hat meiner Erinnerung nach ein scharfes Profil, trägt eine randlose Brille, ist bekannt als guter Mathematiker, der jedoch nicht gut erklärt. Glaubt wohl, daß Schüler auch so klar sehen wir er, dürfte sich zumindest in dieser Hinsicht zeitlebens getäuscht haben. Hat sich hingegen nicht getäuscht, was die politische Situation an diesem Tage betraf, hat somit auch an diesem Tage nicht unterrichtet, hat die Physik oder die Chemie beiseite gelassen, kommt auch verspätet in den Unterricht, schließt die Tür langsamer, leiser als gewohnt, geht vor den Bankreihen auf, (...) sagt lange nichts, legt seine Bücher auf den Experimentiertisch, geht zum Fenster, bleibt dort stehen, sagt: ‚Ich werde heute nicht unterrichten, ich werde vielleicht nie mehr unterrichten, in diesem Lande nicht mehr.‘ Keiner von uns fragt: ‚Wieso? Was soll das?‘ Nichts dergleichen kommt. Es ist sehr still im Raum. Und ich habe den Eindruck, als wenn der Doktor nach und nach in eine große Wut gerät. Er redet sich fest, geht erregt auf und ab vor den Bankreihen. Und keiner rührt sich. Es ist nicht alles zu verstehen, was jetzt laut gesagt wird über Gott, über Deutschland, über deutsche Geschichte, über den Staat, die Partei, die Wehrmacht, über Kultur und über das Verbrechen. JA, das Verbrechen. Davon hat er gesprochen. Von den wildgewordenen SA-Haufen, von der vergangenen Nacht, von dem Verbrechen, hier und im Ort anderswo, von der nicht mehr zu tilgenden Schuld an den Juden. Davon hat er mehr als deutlich gesprochen. (...) Und keiner hat sich gerührt in der Klasse.Zum Schluß muß es dann wohl so still geworden sein im Physikraum, daß man das Tropfen von den nassen Bäumen hören konnte. Zumindest ist es vorstellbar, daß dieses Tropfen zu hören war. Und dann hat sich der Doktor bei der Klasse entschuldigt, hat gesagt: ‚Ihr könnt doch nichts dafür. Ich muß meine Rede anderswo halten. Geht bitte ruhig hinaus.´“...von der nicht mehr zu tilgenden Schuld an den Juden. Davon hat er mehr als deutlich gesprochen.“
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Eine andere Zeitzeugin, die damals 13-jährige Änne Speller, erinnert sich: „Es war schon dunkel, als plötzlich eine Horde von SA-Männern mit Gegröle und Geschrei in das Wohnhaus hineinstürmte. Unter den SA-Männern erkannte meine Mutter einen bekannten Borkener Geschäftsmann. Sie war entsetzt, dass er dazu gehörte. Mutter hat mir bis zu ihrem Lebensende nie seinen Namen genannt.“
Den Großteil der Schläger, die gezielt Häuser jüdischer Familien in Borken, Gemen und Weseke attackierten, Fenster einschlugen und Mobiliar zerstörten, um die Bewohner anschließend zu verhaften, kam von außerhalb. Sie waren, konstatiert Mechtild Schöneberg, Mitautorin des Buches über die jüdischen Gemeinden, von der Gauleitung herbeigekarrt worden. Aber es wurde auch eine ganze Reihe Einheimischer rekrutiert, die zuvor an Zechgelagen in diversen Kneipen teilgenommen hatten. „Die auswärtigen SA-Männer umstellten die Gastwirtschaften, um zu verhindern, dass sich einige vor der Teilnahme drückten“, schreibt Schöneberg. Dann zog der Mob los, grölte und zerstörte.
Es gibt auch Berichte über Borkener, die den Mob nicht einfach so gewähren ließen, die den Mund aufmachten. So wie die Vermieterin der Familie von Herbert Jonas, die den Nazis den Zugang zum Treppenhaus mit den Worten verweigerte: „Geht weg, das ist unser Haus.“ Er berichtet auch von Freunden seiner Mutter, die ihr nach der Pogromnacht sagten: „Für uns bist du dieselbe, egal, was die Nazis sagen.“
Wirklich verhindert aber hat niemand den Schrecken, der über die Menschen kam. Niemand schritt ein, als die Synagogen in Borken und Gemen angezündet oder in Weseke die Häuser der Familien Cohen, Frank und Rosengarten verwüstet wurden. Die Cohens, so schreiben zwei Frauen, hätten viel Gutes getan und Fleisch an die Armen verteilt. Ausgerechnet Kinder einer dieser Familien standen dann auf der Straße vor dem Laden mit einem Schild: „Beim Juden kauft man nicht“.
29 Menschen sind nach den Akten des Amtsgerichts in dieser Nacht verhaftet worden, darunter 15 Frauen. Die jüngste Gefangene war 13 Jahre alt, der älteste war mit 77 der schon erwähnte Oskar Löwenstein. Die meisten Festgenommenen wurden nur eine Nacht festgehalten. Viele flohen in den kommenden Wochen und Monaten, meist über die Niederlande. Andere schafften dies nicht. Sie wurden von ihren eigenen Landsleuten ermordet.
„Unter den SA-Männern erkannte meine Mutter einen bekannten Borkener Geschäftsmann. Sie war entsetzt“, erinnert sich die damals 13-jährige Änne Speller.
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Willy Huvers hat noch immer die Frauenstimme im Ohr, die er am Abend des 9. Novembers 1938 hörte. „Wi bünt jo ook Borkske Loe“, rief eine Borkenerin vor dem Haus der Familie Huvers in der damaligen Kleinen Turmstraße. Willy Huvers, damals noch keine fünf Jahre alt, lag schon im Bett, spitzte aber die Ohren, weil draußen etwas vor sich ging. Heute weiß der 84-Jährige: Zu dem Zeitpunkt trieben Männer der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) jüdische Mitbürger durch Borken in Richtung Bahnhof. Eine jüdische Frau fragte einen der Täter, wie er den Menschen so etwas antun könne. „Wi bünt jo ook Borkske Loe“ – wir sind doch auch Borkener Leute.
Was die Nationalsozialisten in der Pogromnacht in Borken angerichtet haben, sah Willy Huvers am nächsten Tag. Die Synagoge ganz in der Nähe seines Elternhauses war verwüstet. Schon von Weitem war zu erkennen, dass etwas vor dem Gebäude lag. „In der Nacht wurde der riesengroße Konzertflügel rausgeworfen“, sagt Huvers. Bedeckt war das zerstörte Instrument mit Büchern aus der Bibliothek, die sich in der ersten Etage über der Synagoge befand. Die jüdische Familie, die in dem Gebäude wohnte, war verschwunden. Mit den drei Kindern hatte Willy Huvers am Tag vorher noch Fußball gespielt. „Wir waren richtige Freunde.“
Viele Einzelheiten vom Tag nach der Pogromnacht hat Huvers so präsent, als wären sie erst gestern geschehen. „Den Geruch der alten Bücher habe ich heute noch in der Nase“, sagt der Borkener. Mit seinen Freunden lief er damals durch die zerstörte Synagoge mit den zerbrochenen Fenstern und durch die Bibliothek mit den leergefegten Regalen. Und dann entdeckte der Vierjährige einen Holzroller, mit dem die Kinder der jüdischen Familie gespielt hatten. „Ein Holzroller mit Luftbereifung, ein Highlight für uns damals.“ Er nahm das kostbare Spielzeug mit und handelte sich dafür von seiner Mutter einen Rüffel ein. „Da hab ich den Roller wieder dahin gebracht, wo er gestanden hat.“ Wenig später nahm ein Borkener Polizist den Roller für seine Kinder mit. „Und der darf das?“, fragte sich der Vierjährige.
Kurz nach der Pogromnacht wurde die Synagoge, die zwischen der heutigen Brink- und der Turmstraße stand, abgerissen. Willy Huvers hat noch vor Augen, wie sich während des Zweiten Weltkriegs auf dem frei gewordenen Platz Soldaten sammelten, bevor sie Richtung Niederlande aufbrachen. Auch Familie Huvers musste sich vor den Nazis in Acht nehmen. „Mein Vater war ein echter Sozialdemokrat“, sagt Willy Huvers. Der Vater half zum Beispiel mit, Holzkisten zu bauen, in denen Juden ihr Hab und Gut ins Ausland schicken konnten. Und er unterstützte so gut es ging Zwangsarbeiter. Einer dieser Zwangsarbeiter kehrte nach Kriegsende als hochrangiger polnischer Offizier nach Borken zurück. Im Gepäck hatte er jede Menge Lebensmittel für Familie Huvers, die bei den Bombenangriffen ihren ganzen Besitz verloren hatte.
Wenn es heute heißt, dass viele Deutsche von den Verbrechen der Nazis nichts gewusst haben, widerspricht Huvers. „Das stimmt nicht.“ Bei der Zerstörung der Synagoge seien auch viele alteingesessene Borkener dabei gewesen. Namen nennt Huvers nicht, um die Nachfahren zu schützen. Aber es gab auch mutige Bürger, die viel riskierten, um anderen zu helfen. Die Juden, die in der Pogromnacht aus Borken vertrieben wurden, mussten am Bahnhof in Züge steigen. Einige Borkener lotsten Juden in „normale“ Züge. Vielleicht wurden so einige Menschenleben gerettet.
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Gershon Kaddar (hier im Alter von 88 Jahren im Jahr 2008) hat so viel zu erzählen aus seinem Leben. Von seiner Kindheit als jüdischer Junge namens Karl Gans in den 20er und 30er Jahren in Borken. Von seiner Schulzeit unterm Hakenkreuz, den immer unverhohleneren Anfeindungen. Und von allem, was danach kam. Aus gegebenem Anlass veröffentlichen wir hier nochmals sein Porträt, das im Jahr 2008 in der BZ erschien.

Dreh- und Angelpunkt seiner Existenz war das 1936. Seine Eltern Else und Moritz Gans hatten ihn in weiser Voraussicht nach Palästina geschickt, auf eine Landwirtschaftsschule. Juden hätten in Europa keine Zukunft mehr, habe sein Vater gesagt. Die Familie wurde in alle Winde zerstreut. Bruder Manfred Gans wurde rechtzeitig nach England geschickt. Dorthin schaffte es auch der Jüngste, Theo. Die Eltern versuchten nach der Pogromnacht in den Niederlanden unterzutauchen, wurden von den Nazi-Häschern entdeckt und ins KZ Theresienstadt verfrachtet. Sie überlebten, ebenso wie alle drei Söhne. Gershon Kaddar erzählt von der bizarren Reise seines Bruders Manfred, der wie er selbst inzwischen in Diensten der britischen Armee stand, von Holland durch das fast befreite Deutschland ins böhmische Theresienstadt, wo er sich bemühte, seine Eltern aus dem Lager zu holen. Bereits 1945, kurz nach dem Krieg, kehrte Gershon Kaddar kurz nach Borken zurück – von der italienischen Stiefelspitze per Militär-Moped und Anhalter. „Im Haus meiner Familie an der Bocholter Straße 48 residierte inzwischen die britische Kommandantur.“ Bei einer Europareise in den 50er Jahren habe er auf Wunsch seiner Ehefrau in Borken halt gemacht. „Wir fanden erst spät ein Hotelzimmer. Ich bin dann im Dunkeln durch die Stadt gegangen. Alle Erinnerungen wurden da wieder lebendig.“

Damit das Gedächtnis nicht erlahmt, hält sich Gershon Kaddar, der es in der israelischen Agrarbranche zu Erfolg gebracht hat, mit Gehirnjogging am Computer fit. Bei seiner Erinnerungsarbeit in und für Borken hätten ihm Schüler mal gesagt: „Du erzählst so viel, wie kompliziert das Leben in Israel ist. Komm’ doch zurück, hier ist es schön.“


Gershon Kaddar ist mittlerweile 98 Jahre alt und lebt nach wie vor in Israel. Die bewegende Geschichte seiner Familie ist verfilmt worden. Weitere Infos zum Film gibt es auf der folgenden Seite. 
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Die bewegende Geschichte der Familie Gans steht im Mittelpunkt des diesjährigen Gedenkens an die Novemberpogrome vor 80 Jahren. Die Stadt Borken hat gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe einen Film über die Familie produziert, der am Samstag Premiere feiert.Der Film zeigt, wie sich Nachfahren der jüdischen Familie Gans, die bis 1939 an der Bocholter Straße lebte, auf Spurensuche begeben. Sie folgen dabei der Route, die Manfred Gans, einer von drei Söhnen der Borkener Familie, 1945 unternahm, um seine Eltern aus dem KZ Theresienstadt zu befreien: aus den Niederlanden über Borken quer durch Deutschland und bis in die damalige Tschechoslowakei: unmittelbar nach Kriegsende in seiner Uniform als britischer Offizier. „Eine höchst gefährliche und immens mutige Reise“, sagt Borkens Stadtarchivar Dr. Norbert Fasse, der an dem Film federführend mitgearbeitet hat.Ein Film, der nachdenklich stimmtFast 70 Jahre danach haben sich mehrere Generationen der Familie auf Spurensuche begeben. Der Film dokumentiert, wie sie mit ihrer Vergangenheit umgehen. „Es geht über die Generationen hinweg um die Beziehung der Familie zu Borken“, sagt Fasse. Wie blicken Menschen auf eine Stadt, in der ihre Vorfahren allein aufgrund ihres Glaubens ausgegrenzt und verfolgt wurden? Und das, obwohl Vater Moritz Gans Kriegsveteran im Ersten Weltkrieg, Stadtrat und „ein geachteter Mann“ war, wie Fasse sagt. Entstanden ist ein Film, der nachdenklich stimmt, und geradlinig und lebendig erzählt wird.


Der 41 Minuten lange Film wird am Samstag, 10. November, um 11 Uhr im Borkener Kinocenter gezeigt. 22 Nachfahren von Moritz und Else Gans werden bei der Premiere anwesend sein. Im Anschluss an die Vorstellung werden jeweils ein Sohn bzw. eine Tochter aller drei Gans-Brüder zum Publikum sprechen. Dies sind Giora Kaddar (Sohn von Gershon Kaddar), Daniel Gans (Sohn von Manfred Gans) und Judy Ziv (Tochter von Theo Kaddar). 


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Wissenswertes

Von den Synagogen in Borken und Gemen gibt es keine sichtbaren Spuren mehr. Zwei Gedenksteine, die 1988 an der Ahauser Straße und in der De-Wynen-Gasse aufgestellt wurden, weisen auf die Existenz der Gotteshäuser hin, die in der Pogromnacht 1938 verwüstet wurden.
Die Borkener Synagoge bestand zu diesem Zeitpunkt seit etwa 120 Jahren. Das Gebäude zwischen der heutigen Brink- und der Turmstraße dürfte wesentlich älter gewesen sein. Für die Synagoge, die Schule und die Wohnung des Gemeindedieners wurde den jüdischen Borkenern Teile des ehemaligen Klosters Marienbrink überlassen, heißt es in einem 2010 veröffentlichten Band zur Geschichte der jüdischen Gemeinden.
Nazis haben die Synagoge in der Nacht zum 10. November 1938 verwüstet. In dem Buch wird Moritz Gans zitiert, damals der zweite Vorsitzende der jüdischen Gemeinde. 1955 beschrieb er im Rahmen des gegen die Stadt Borken angesetzten Rückerstattungsverfahrens die Verwüstungen so: „Hierbei stellte ich fest, dass die Türen sämtlicher Gebäude aufgebrochen waren, die Inneneinrichtung zerschlagen und zerstört, ebenfalls alle Glasscheiben. Die Gebäude selbst waren jedoch vollständig intakt. An der Synagoge waren nur die großen Quadersteine, die den Aufgang bildeten, zerschlagen. Im Innern der Synagoge sah es jedoch grauenhaft aus. Die Sitzbänke, sämtliche Beleuchtungsgegenstände, die hölzerne Balustrade der Frauengalerie waren zertrümmert. Die heilige Lade war erbrochen, die Thorarollen lagen aufgerollt und zerrissen am Boden. Ich suchte den Thoraschmuck, der unter der heiligen Lade aufbewahrt wurde. Die leeren Kassetten lagen in dem Raum. Der wertvolle Silberschmuck war verschwunden [...].“ Im Frühjahr 1939 gelangten Grundstück und Gebäude in den Besitz der Stadtverwaltung, die umgehend den Abriss verfügte. Lediglich der Keller unter der Synagoge blieb erhalten und wurde im Krieg als Luftschutzbunker genutzt.
Im sogenannten Borkener Kristallnachtprozess 1949 vor dem Schwurgericht Münster wurde der Hauptangeklagte Bovenkerk zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, zwei Mitangeklagte erhielten Geldstrafen, drei weitere Personen wurden freigesprochen (siehe nächste Seite).
Die Zerstörung der Gemener Synagoge wurde gar nicht gesühnt. Von dem 1912 errichteten Gotteshaus an der Ahauser Straße blieben nach der Pogromnacht nur noch rauchende Trümmer übrig. Obwohl alle, die Amtsträger wie die Bevölkerung, die Hintergründe des Brandes gekannt hätten, sollte ein technischer Defekt das Feuer verursacht haben, heißt es in dem Buch. Zitiert wird ein Schreiben der Amtsbürgermeister von Gemen-Weseke vom 10. November 1938 an den Landrat des Kreises Borken: „In der Nacht vom 9. zum 10. Nov. d. Js. entstand in der Synagoge in Gemen wohl infolge Abreissens einer elektrischen Leitung bedingt ein Brand, wodurch das Dach und die innere Einrichtung der Synagoge vernichtet wurde. Durch die Maßnahmen der Feuerwachpolizei konnte der Brand auf seinen Herd beschränkt werden und Nachbargebäude sind nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Die Täter seien nicht festgestellt worden, weil die Tat zur Nachtzeit geschah und „Ermittlungen auf Grund des Funkspruchs der Gestapo nicht eingeleitet“ worden seien. Nachdem die von Landsbergsche Verwaltung den Pachtvertrag gekündigt hatte, begannen Anfang 1939 die Abbrucharbeiten.
Auf dem Gemener Grundstück befindet sich heute eine Tankstelle, auf der Fläche in Borken teils Hinterhöfe, teils Parkplätze.
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Die Anklage lautete auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Freiheitsberaubung und schweren Landfriedensbruch. Die Urteile im sogenannten Kristallnacht-Prozess von 1949 fielen jedoch beschämend mild aus. Ein Jahr Gefängnis bekam der NSDAP-Ortsgruppenleiter Bovenkerk. Zwei SA-Angehörige kamen für ihre Mitwirkung an den Gewaltakten in Borken mit Geldstrafen von 250 und 150 Mark davon. Der Gemener Ortsgruppenleiter Meinhart sowie Sturmbannadjutant Stengel wurden vom Schwurgericht Münster wegen Mangels an Beweisen freigesprochen, heißt es in einem Zeitungsbericht vom 10. September 1949. Das Gericht habe den Tatbestand des Verbrechens gegen die Menschlichkeit nicht anerkannt. Voraussetzung dafür sei, dass der Beteiligte wisse, dass aus „politischen oder rassischen Gründen“ Unmenschlichkeiten begangen werden sollten. Auch seien die „Ausschreitungen“ nicht von der örtlichen SA, sondern von Fremden verübt worden. Mildernd sei auch zu berücksichtigen gewesen, dass es sich um „kleine SA-Leute“ handelte. „Es wäre ungerecht, sie zu verurteilen, während die Haupttäter tot, schon bestraft oder nicht zu fassen sind.“
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Zur Erinnerung an Juden, die Opfer der Nationalsozialisten wurden, erinnern die sogenannten „Stolpersteine“. Die im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Im Oktober 2018 verlegte Gunter Demnig in Frankfurt am Main den 70.000sten Stein.

Auch in Borken, den Stadtteilen und Kommunen sind diese an verschiedenen Stellen zu finden. Unter anderem an der Ahauser Straße in Borken erinnern sie an Regina und Max Klaber. Beide wurden im KZ umgebracht. 

Die Stolpersteine werden aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in 23 weiteren europäischen Ländern verlegt. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.




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Vor dem 50. Jahrestag der Pogromnacht im Jahr 1988 brachten in vielen Städten historisch interessierte Bürger Licht in ein besonders dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Die Schicksale jüdischer Borkener und Gemener wurden so erstmals umfassend dargestellt. Der Historiker Thomas Ridder wirkt in dem Arbeitskreis jüdische Geschichte in Borken und Gemen von Beginn an mit. BZ-Redakteur Peter Berger sprach mit Ridder anlässlich des 80. Jahrestags der Pogromnacht.

BZ: Sie haben mit Gleichgesinnten in den 1980er Jahren damit begonnen, die jüdische Geschichte in Borken und Gemen, speziell während der Nazi-Diktatur, zu erforschen. Wie schwierig waren Ihre Recherchen damals?

Ridder: Wir hatten keine Schwierigkeiten. Sowohl der damalige Stadtarchivar wie auch der damalige Kreisarchivar haben uns immer gut unterstützt. Auch bei den damaligen Staatsarchiven haben wir keine Behinderungen erfahren. Nur waren damals noch nicht alle Aktenbestände freigegeben, die Sperrung erfolgte aufgrund des Archivgesetzes. Daher mussten einzelne Fragen offen bleiben. Die vielfältigen Aktivitäten zum 50. Jahrestag, der Besuch vieler ehemaliger Bürger in Borken, aber auch in anderen Städten, hatten die Akzeptanz derartiger Forschungen und Projekte gefördert.

BZ: Was war Ihr eindrucksvollstes Erlebnis bei den Recherchen?

Ridder: Das war 1988 die Begegnung mit der damals noch recht großen Gruppe ehemaliger jüdischer Borkener. Damals habe ich eine kleine Gruppe um Herbert Jonas und Theo Kaddar in die Gedenkstätte Bergen-Belsen begleitet. Es war nicht mein erster Besuch dort, auch nicht mein erster Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers, aber es war ein sehr emotionaler Moment mit dieser Gruppe jüdischer Schoa-Überlebender vor den großen Massengräbern zu stehen und sie dort das Kaddisch sprechen zu hören.

BZ:   Inwieweit hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Art und Weise der Aufarbeitung, aber auch des Gedenkens verändert?

Ridder: Heute ist nahezu der gesamte Archivbestand freigegeben, was zu neuen Erkenntnissen geführt hat. Eine aktuelle Untersuchung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hat zum Beispiel ergeben, dass mehr Menschen getötet wurden beziehungsweise an den Folgen der Misshandlungen gestorben sind, als bisher angenommen. Auch konnte bewiesen werden, dass nicht nur einige Trunken- und Raufbolde der SA für die Ausschreitungen verantwortlich waren, sondern auch Teile der gebildeten Mittelschicht sich an den Verwüstungen beteiligt haben. Eine Erkenntnis, die vor 30 Jahren noch schwer zu vermitteln war. Das Warum des Gedenkens muss heute nicht mehr begründet werden. Es ist allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Neben den teils ritualisierten Gedenkreden werden viele Veranstaltungen heute im Rahmen von Schulprojekten vorbereitet und unter aktiver Teilnahme der Jugendlichen durchgeführt. Dadurch wird das Gedenken auf eine breitere Ebene gestellt und auch jüngere Menschen werden mit einbezogen.

BZ: Verändert haben sich auch die Begriffe...

Ridder: Jedes Jahr zum 9. November, in der Nacht, in der die jüdischen Bürger brutal überfallen, ihre Wohnungen verwüstet und die Synagogen zerstört und oftmals in Brand gesetzt wurden, beobachte ich bei der Berichterstattung das Gleiche: Wie benenne ich diese Nacht? Die „Kristallnacht“ und auch die „Reichskristallnacht“ sind Namen, die unmittelbar von den Nazi-Oberen und der Bevölkerung erdacht und verwendet wurden. Mit Blick auf die vielen zersplitterten Fensterscheiben entstand der Ausdruck „Kristallnacht“, der verharmlosend und spöttisch gedacht war. Ob der Ausdruck „Reichskristallnacht“ nun eine satirische Verspottung der Nazis ist, wegen ihres häufigen, fast inflationären Gebrauchs von „Reichs-“, kann nicht belegt werden. Auf jeden Fall ist der seit mehr als 20 Jahren gepflegte kritische Umgang mit Begriffen und Bezeichnungen aus der NS-Zeit richtig.

BZ: Statt „Kristallnacht“ heißt es inzwischen Pogromnacht.

Ridder: Die SPD und die Kommunisten schrieben schon 1938 von Pogrom. Persönlich empfinde ich den Ausdruck „Reichspogromnacht“ als misslungen. Warum nur das Wort „Kristall“ gegen Pogrom“ austauschen, das ebenfalls zeitgenössische „Reichs-“ aber beibehalten? Die Nationalsozialisten haben alles, was als wichtig erscheinen sollte, mit dem Zusatz „Reich“ versehen. Mit dem Begriff „Reichspogrom-nacht“ wurde ein Wort im Stile des Nazi-Jargons geschaffen. Man verwendet also einen Begriff im Nazi-Stil, obwohl man dies eigentlich vermeiden will. Daher verwende ich in meiner Arbeit stets den Ausdruck Pogromnacht beziehungsweise Novemberpogrom. Leider wird der Begriff „Reichspogromnacht“ auch von den Medien unreflektiert verwendet.

BZ: Je länger die Pogromnacht zurückliegt, desto weniger Zeitzeugen gibt es. Wie lässt sich die Erinnerung an den Holocaust wachhalten?

Ridder: Eine gute Möglichkeit bietet die Arbeit mit Quellen, mit Zeitzeugenvideos und auch gedruckten Biografien, die wir zum Beispiel im Museum etwas aufbereitet im Rahmen von Workshops mit Jugendlichen bearbeiten. Viele Schulen haben zudem für bestimmte Jahrgangsstufen jährliche Gedenkstättenfahr-ten in den Schulplan aufgenommen. Vor Ort können die Jugendlichen recherchieren und zum Teil auch ihre Facharbeiten schreiben.

BZ: Rechtspopulistische Politiker versuchen das Dritte Reich zu relativieren. Macht Sie das als Historiker nicht wütend?

Ridder: Natürlich macht mich das Verhalten wütend. Jahrzehntelang haben wir versucht, die Geschichte in ihrem möglichst richtigen Kontext zu vermitteln und müssen nun erleben, dass es noch recht viele Menschen gibt, die nur zu gern sich auf das populistisch-relativierende Gerede von rechten Politikerinnen und Politiker einlassen. Es zeigt aber auch, dass wir weiter machen müssen, dass die Museen und Gedenkstätten gebraucht werden und dass die Politik für diese Arbeit Geld zur Verfügung stellen muss.
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Zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome haben sich Schüler der Jodocus-Nünning-Gesamtschule mit jüdischem Leben in Gemen beschäftigt. Herausgekommen sind bemerkenswerte Einblicke.
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Veranstaltungen

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In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Ahauser Synagoge in Brand gesetzt und vollständig zerstört. Der Brandanschlag war Vorbote weiterer Erniedrigungen jüdischer Familien, die in den Folgejahren zu Deportation, Ermordung oder Flucht führten und das jüdische Leben in Ahaus komplett auslöschten. Am Freitag startet um 18 Uhr ab dem ehemaligen Synagogenstandort, Marktstraße 13, ein Gedenkgang.
Im Anschluss daran findet ab 19 Uhr in der Tonhalle, Vagedesstraße 2, ein Konzert mit Lucette van den Berg statt. Nach ihrer klassischen Gesangsausbildung hat sie jiddische Lieder als ihre Herzensangelegenheit entdeckt und erfahren, dass sie mit der Geschichte ihrer Familie verknüpft sind.


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Gedenken an die Zerstörung der Bocholter Synagoge, Freitag, 19.30 Uhr, am Denkmal für die geschändete Synagoge auf dem Vorplatz des Haus des Handwerks, Europaplatz 17.
In Bocholt wurde die Synagoge innen komplett demoliert; danach konnte sie nicht mehr als Gebetshaus benutzt werden. Die Synagogenzerstörung war der Auftakt einer systematischen Verfolgung und Ermordung der Juden. Einer der zahlreichen Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Westmünsterland.
Anschließend lädt die „Bühne Pepperoni“, zum Film „Die Unsichtbaren“ ein. Der Film erzählt die wahre Geschichte vier junger Juden, die in Berlin untertauchten und so dem Holocaust entgingen: Freitag, 20.30 Uhr, Kinodrom Bocholt, Meckenemstraße 8.
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Samstag (10. November): Um 11 Uhr beginnt im Kinocenter Borken die Gedenkstunde der Stadt Borken „Überleben – Erinnern an die Pogromnacht vom 9./10. November 1938“ mit Nachfahren der jüdischen Familie Gans. Dabei läuft die Premierenvorstellung des Films „Eine Reise in die Vergangenheit“ über die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken. Ein Film von Daniel Huhn, produziert im Auftrag der Stadt Borken und des LWL-Medienzentrums für Westfalen (Dauer: rund 40 Minuten). Der Eintritt ist frei.
Am Donnerstag (15. November) findet im Kulturraum³ der Montessori-Gesamtschule ab 19 Uhr zum Thema „Europa gegen die Juden 1880 bis 1945“ eine Autorenlesung mit dem Berliner Historiker Dr. Götz Aly statt; eine Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Borken (Eintritt frei).

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Um 17 Uhr treffen sich die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung in Gronau am Alten Rathausturm. Von dort aus gehen sie zum Platz der ehemaligen Synagoge auf dem Kurt-Schumacher-Platz, wo unter anderem Schüler der Fridtjof-Nansen-Realschule Texte vortragen.
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Kranzniederlegung: Am Freitag, dem zentralen Gedenktag, legen Schüler der Euregio-Gesamtschule Epe um 10 Uhr einen Kranz an der Alten Synagoge in Epe nieder.

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Gedenkfeier zur Reichspogromnacht. Dazu laden der Stadtlohner Heimatverein und die Stadtverwaltung als Veranstalter ein, am Jahrestag der Pogromnacht am Freitag der Verfolgung der jüdischen Mitbürger in Stadtlohn zu gedenken.
Die Gedenkfeier in Stadtlohn wird unter Mitwirkung von Lehrern und Schülern der Losbergschule und einer Musikgruppe der St.-Anna-Realschule gestaltet. Termin: Freitag, 17 Uhr, Jüdischer Friedhof an der Klosterstraße.
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Bilder und Videos: Borkener Zeitung
Texte: Peter Berger, Markus Schönherr, Nina Wickel
Videos: Lilly Schmidt, Michael H. Schmitt
Layout und Koordination: Lilly Schmidt, Nina Wickel

Die Berichte der Zeitzeugen stammen zum Teil aus dem Buch „Die jüdischen Gemeinden in Borken und Gemen“. 



Ein herzliches Dankeschön geht an Dr. Norbert Fasse, Archivar der Stadt Borken, der uns (wie immer bei historischen Fragen) Antworten gegeben hat. Ebenso danken wir Walter Schiffer, freier Mitarbeiter beim Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten, für seine Informationen.
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